© pixabay / yunjeong / CC0
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Asthma ist eine häufige Erkrankung der Atemwege. Etwa jedes 10. Kind in Deutschland leidet darunter. Glücklicherweise sind die Behandlungsmöglichkeiten heutzutage sehr gut. Auch der richtige Umgang mit der Krankheit trägt zu einem günstigen Krankheitsverlauf bei.

Was passiert bei Asthma?

Die Schleimhaut, die die Atemwege auskleidet, ist bei Asthmapatienten entzündlich verändert. Dadurch sind die Atemwege überempfindlich. Wenn sie einem entsprechenden Reiz ausgesetzt sind, ziehen sich die Muskelfasern, die ringförmig in den Bronchialwänden angeordnet sind, zusammen. Dadurch verengen sich die Bronchien, und es kommt zu Atemnot. Gesunde können die Situation nachempfinden, wenn sie durch einen Strohhalm atmen. Nach kurzer Zeit kommt es zu Atemnot. Der Test kann beendet werden, indem man den Strohhalm absetzt. Asthmapatienten benötigen Medikamente, damit sich die Atemwege wieder erweitern.

Ursachen: Meist Allergie oder Infekte

Auslöser von Asthmabeschwerden können Infekte der oberen Luftwege, allergische Reaktionen, körperliche Anstrengungen oder auch Stress sein. Stoffe, auf die viele Patienten allergisch reagieren, sind Tierhaare, Pollen, Hausstaubmilben und Schimmelpilze, die u.a. in feuchten Räumen vorkommen. Auch Nahrungsmittel oder bestimmte Medikamente, z.B. Aspirin, können Asthma hervorrufen.

Welche Beschwerden treten auf?

Die Verengung der Bronchien führt zu Atemnot mit pfeifenden und brummenden Atemgeräuschen. Auch Husten und zäher glasiger Schleim, der sich nur schwer abhusten läßt, sind typisch. Jüngere Kinder haben oft als einziges Krankheitszeichen einen trockenen quälenden Husten.

Verdacht auf Asthma – was ist zu tun?

Wenn man vermutet, selbst betroffen zu sein, oder bei seinem Kind Asthmabeschwerden festzustellen, sollte der Haus- bzw. Kinderarzt aufgesucht werden. Bestätigt sich der Verdacht, so wird ein Lungenfacharzt (Pneumologe) hinzugezogen.

© pixabay / bessi / CCO
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Welche Untersuchungen sind notwendig?

  • Lungenfunktionsprüfung: Ein Spezialgerät misst den Atemstrom und rechnet dann bestimmte Werte aus, die Auskunft über den Zustand von Bronchien und Lunge geben. Diese Untersuchung kann vom Schulalter an durchgeführt werden.
  • Allergietests: Sie werden durchgeführt, wenn der Verdacht besteht, daß Allergien Asthmaanfälle auslösen. Die verschiedenen Teststoffe können auf die Haut aufgerieben oder in die Haut eingeritzt werden. In Einzelfällen können bestimmte Testsubstanzen auch eingeatmet werden.

Welche Medikamente stehen zur Verfügung?

Bei Atemnot müssen die verengten Bronchien wieder erweitert werden. Der einfachste Weg ist das Einatmen (Inhalieren) von sogenanntem Asthmaspray. Asthmapatienten sollten dieses Spray immer bei sich tragen, denn seine Wirkung tritt in der Regel sofort ein.
Kleine Kinder können ein Spray nicht direkt benutzen, weil sie das Sprayen mit dem Einatmen des Medikamentes noch nicht koordinieren können. Sie können das Medikament entweder durch ein Inhaliergerät über eine Maske einatmen oder eine Inhalationshilfe benutzen.
Inhalationshilfe: Das Asthmaspray wird in ein Plastikbehältnis gesprüht.Anschließend kann der Patient das Medikament durch ein Mundstück oder eine Maske einatmen.
Die meisten Patienten müssen eine Dauertherapie erhalten. Die Dauertherapie beugt Asthmabeschwerden vor. Sie muss vom Lungenfacharzt in regelmäßigen Abständen der Stärke der Beschwerden angepasst werden: so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Zur Dauertherapie werden entzündungshemmende Medikamente verwendet. Das Medikament mit der besten Wirksamkeit ist Kortison.

Kortison: Kortison ist ein Hormon, das in den Nebennieren eines jeden Menschen gebildet wird. Zusätzliche Kortisongaben hemmen die Entzündung. Trotzdem muss eine Kortisontherapie genau nach den Anweisungen des Arztes erfolgen, damit Nebenwirkungen vermieden werden.
In der Basistherapie des Asthmas wird täglich eine geringe Menge Kortison als Spray inhaliert. Die Dosis ist so gering, dass keine Nebenwirkungen zu erwarten sind. Kortisonspray sollte immer mit einer Inhalationshilfe eingeatmet werden. Der Nutzen für den Patienten liegt in diesem Fall darin, dass das Medikament so besser in die Lunge gelangt.
Wenn die niedrig dosierte Kortisontherapie zur Vorbeugung der Beschwerden nicht ausreicht, stehen weitere Medikamente zur Verfügung, die die Atemwege erweitern und die Entzündung der Bronchialschleimhaut hemmen.

Was können Betroffene tun?

Asthmaauslöser möglichst meiden: Hierzu gehört das sorgfältige Überdenken der Anschaffung von Haustieren. Viele Asthmatiker haben Tierhaarallergien oder entwickeln diese, wenn sie in engem Kontakt zu einem Haustier leben. Auch Vogelhaltung ist ungünstig für Asthmapatienten.

  • Nicht Rauchen! Rauchen schädigt die Schleimhaut der Bronchien zusätzlich und verschlimmert so die Asthmabeschwerden. Besonders bei asthmakranken Kindern muß darauf geachtet werden, dass in ihrer Gegenwart und auch in den Räumen, in denen sich das Kind aufhält, nicht geraucht wird.
  • Atemgymnastik und Entspannungstechniken erlernen: Anspannung und Stress verstärken Asthmabeschwerden und können im ungünstigsten Fall sogar einen Asthmaanfall auslösen. Daher wurden spezielle Atem- und Entspannungstechniken entwickelt, die bei Asthmabeschwerden die Atemnot lindern. Sie können von besonders geschulten Krankengymnastinnen erlernt werden.
  • Asthmasportgruppen: Körperliche Anstrengung kann Asthma auslösen. Trotzdem ist es wichtig, daß Asthmapatienten Sport treiben. Geeignet sind Ausdauersportarten wie Radfahren, Dauerlaufen oder Schwimmen. Fast alle Asthmapatienten können bei entsprechender medizinischer Begleitung Sport treiben. Vielerorts gibt es sogar Sportgruppen, die speziell für Asthmapatienten angeboten werden.
  • Information: Grundsätzlich gilt: Je mehr ein Betroffener über seine Krankheit weiß, desto besser kann er sie bewältigen. Zunehmend werden Patientenschulungen angeboten. Betroffene lernen so nicht nur ihre Erkrankung besser kennen, sondern erfahren auch, wie die Asthmatherapie zu Hause überwacht werden kann und wie bei Veränderungen des Befindens reagiert werden muss. Auch für betroffene Kindern und deren Eltern gibt es mittlerweile Schulungsprogramme.

 

Text: Dr. med Jens Mosel / B.Wuttig