Die Dauergabe von Sauerstoff zur Behandlung von Erkrankungen, die eine Sauerstoffmangelversorgung des Körpers auslösen, ist eine Möglichkeit der Therapie, die zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität und der Überlebensdauer dieser schwerkranken Patienten führt.
Was ist Sauerstofflangzeittherapie?
Unter Sauerstofflangzeittherapie versteht man die dauerhafte Gabe von Sauerstoffgas über mindestens 16 Stunden täglich. Die gegebene Sauerstoffmenge richtet sich nach dem Sauerstoffbedarf des einzelnen Patienten und wird individuell bestimmt. Die kurzfristige Gabe von Sauerstoff, wie sie in der Notfallmedizin oder z.B. bei bestimmten Migränekopfschmerzarten angewendet wird, ist keine Sauerstoff-Langzeittherapie.
Bei welchen Erkrankungen kommt eine Sauerstofflangzeittherapie in Frage?
Eine Sauerstofflangzeittherapie kommt bei allen Erkrankungen in Frage, die mit einem Sauerstoffmangel einhergehen. Dies sind vor allem Atemwegserkrankungen, Lungenerkrankungen, Lungengefäßerkrankungen und Herzerkrankungen. Bei bestimmten Arten von nächtlichen Atemstörungen muss ebenfalls eine Sauerstofftherapie durchgeführt werden, jedoch nur nachts.
Wie bemerken Betroffene den Sauerstoffmangel?
Sauerstoffmangel bewirkt häufig Atemnot, besonders bei Belastung. Da sich viele Patienten mit chronischem Sauerstoffmangel jedoch kaum noch belasten, bleibt dieser häufig vom Erkrankten unbemerkt. Weiterhin kann sich der Körper wie beim Aufenthalt in großer Höhe an den Sauerstoffmangel anpassen, so dass dieser verschleiert wird. Zur Messung der Sauerstoffversorgung des Körpers muss deshalb der Partialdruck des Sauerstoffgases (PaO2) im arteriellen Blut gemessen werden.
Welches sind die Kriterien für die Durchführung einer Sauerstofflangzeittherapie?
Voraussetzung für die Einleitung einer Sauerstofflangzeittherapie ist der messbare Nachweis eines chronischen Sauerstoffmangels bei Ausschöpfung aller Möglichkeiten der medikamentösen Behandlung. Bei Erhöhung des Blutdrucks in der Lungenschlagader mit oder ohne Überlastung der rechten Herzkammer und bei Vermehrung des roten Blutfarbstoffs durch den Sauerstoffmangel soll ebenfalls eine Sauerstofftherapie eingeleitet werden. Bei Herzerkrankungen kann zusätzlich der Sauerstoffpartialdruck in der Lungenschlagader gemessen werden.