(c) pixabay.com / frolicsomepl / CC0
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Millionen Krankheitserreger haben den Weg ins Freie gefunden und sind auf der Suche nach einem neuen Zuhause. Anhusten oder Anniesen sind die häufigsten Ursachen für Erkältungskrankheiten aller Art. Ob die Erkrankung beim derart Belästigten dann tatsächlich ausbricht, hängt davon ab, wie gut die Abwehrkräfte gegen den Krankheitskeim sind, den es zu bekämpfen gilt.

Was ist eine Lungenentzündung?

Die erste Abwehrstation sind die Atemwege, vor allem die Bronchien. Sie fangen einen großen Teil von Schadstoffen und Krankheitserregern ab und befördern diese wieder nach draußen. Tabakrauch sollte daher besonders in den Wintermonaten gemieden werden. Der Rauch einer Zigarette vermindert die schützende Aktivität der Flimmerhärchen in den Bronchien bereits um die Hälfte! Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus und auch das schwächt die Abwehrkräfte. Feuchte Handtücher, auf die Heizung gelegt, erhöhen die Luftfeuchtigkeit.

Wer im Herbst die Grippe- und vielleicht sogar die Pneumokokkenschutzimpfung erhalten hat, hat gut vorgebeugt und ist nun vor der echten Grippe und der Lungenentzündung besser geschützt als seine Mitmenschen. Durch die Impfung wurde außerdem das Immunsystem „trainiert“, musste es sich doch mit einer, wenn auch kleinen Menge Krankheitserregern auseinandersetzen. Auch diejenigen, die auf vollwertige Ernährung achten, sich viel an frischer Luft bewegen, in die Sauna gehen und regelmäßig Sport treiben, haben einen gewissen Schutz erworben.


Ausgewogene Ernährung: Obst und Gemüse

Vitamin C ist ein guter Schutz und in vielen Obst- und Gemüsesorten enthalten. Der Bedarf liegt bei 75 mg pro Tag. Raucher haben übrigens einen bis zu 40 % höheren Vitamin C-Bedarf und auch bei Fieber sollte man mehr Vitamin C zu sich nehmen. Trotzdem braucht fast niemand Vitamin C-Präparate zu sich zu nehmen, den es gibt viele Obst- und Gemüsesorten, die Vitamin C enthalten: Bereits die Minimenge von etwa 60 g roher Paprika deckt den gesamten Tagesbedarf. Auch Blumenkohl, Spinat, Broccoli, Rosenkohl und Kartoffeln sind sehr gute Vitamin C-Lieferanten. Auch ein Glas Orangensaft (nicht -nektar!) aus der Flasche oder dem Tetrapack liefert den gesamten Vitamin C-Vorrat für den Tag. Sehr große Mengen Vitamin C sind in der Acerolafrucht (oft in Apfelsaft enthalten), Sanddorn, Kiwis oder schwarzen Johannisbeeren zu finden. Auch Litchis, Mangos oder Papayas sowie fast alle Beeren und Zitrusfrüchte sind zu empfehlen.

Behandlung durch den Arzt

Was aber, wenn trotz aller Vorbeugung die ersten Erkältungszeichen da sind? Eine „normale“ Erkältung mit Husten, Schnupfen, Halsschmerzen und Fieber wird meist von Viren ausgelöst, und die kuriert man am besten mit Bettruhe und den üblichen Hausmitteln aus. Die nächste Stufe, die Behandlung mit Antibiotika durch den Arzt, ist nur hilfreich, wenn Bakterien tatsächlich Auslöser der Beschwerden sind.
Bei Virusinfekten ist die Behandlung mit Antibiotika wirkungslos. Zeichen für einen bakteriellen Infekt sind die Gelb- oder Grünfärbung des Auswurfs. Auf jeden Fall einen Arzt braucht, wer Atemnot oder Schmerzen beim Atmen bekommt. Beide Symptome können auf eine Lungenentzündung hinweisen, die unverzüglich mit Antibiotika behandelt werden muss.

 

Hausmittel alleine sind nicht ausreichend

Neben den Hausmitteln (viel warme Getränke (Hustentee), Inhalation von Kamilledämpfen, Wickel, Einreiben von Brust und Rücken mit ätherischen Ölen oder Salben) ist es vor allem wichtig, tief zu atmen und möglichst mehrmals täglich Atemübungen zu machen. Dadurch wird die gesamte Lunge belüftet, und es wird vermieden, dass sich in den wenig belüfteten Lungenabschnitten Krankheitskeime halten können. Um zu verhindern, dass ein Patient mit Lungenentzündung wegen seiner Schmerzen zu flach atmet, kann es sogar sinnvoll sein, nach Absprache mit dem Arzt Schmerzmittel einzunehmen, um möglichst tief durchatmen zu können.

 

Text: Dr.med Jens Mosel